Nach der Befreiung von der faschistischen Diktatur am Ende des Zweiten Weltkrieges, im Frühjahr 1945, existierte in Ummeln kein organisierter Vereinssport. Viele Turner und Sportler waren im Krieg gefallen, in Gefangenschaft oder noch nicht heimgekehrt. Außerdem war die Rechtsunsicherheit einige Monate sehr groß, da alles von der englischen Militärregierung verordnet wurde, die auch nach geeigneten Mitarbeitern für die Neuorganisation der Vereine suchte. Vereinsversammlungen waren verboten, und so trafen sich die Sportler noch heimlich zu Beratungen bei Schwentker und bereiteten sich auf den Tag vor, an dem sie offen turnen und spielen konnten. Heinrich Schäffer, 2. Vorsitzender des 1933 aufgelösten Arbeiter-Sportvereines, ist es zu verdanken, dass der Vereinssport einen neuen Anfang nahm. Als Vertrauter der englischen Militärregierung in Bielefeld sorgte er dafür, dass die rechtlichen Verordnungen und politischen Bestimmungen zur Vereinsgründung in Ummeln erfüllt wurden. Die Gründungsversammlung unseres Vereins fand am 1. November 1945 in der Gastwirtschaft Schwentker statt. Ca. 30 Sportlerinnen und Sportler traten dem Verein bei, der sich zunächst einmal TUS Ummeln Turn- und Sportverein Ummeln nannte. Zwei Jahre späterwurde der Verein in VfL Ummeln Verein für Leibesübungen Ummeln umbenannt. Diesen Namen Fanden die Mitglieder geeigneter, um sich gegenüber den Nachbarvereinen zu unterscheiden. Sämtliche Vereine der angrenzenden Gemeinden gründeten sich als TuS-Vereine.
Zum Gründungsvorstand gehörten:
1.Vorsitzender: Fritz Menke
2.Vorsitzender und Jugendwart: Heinrich Schäffer
Kassierer: Karl Imkamp
Schriftführer: Emil Rabeneick
Jugendwartin: Hannelore Ebensen
Der monatliche Beitrag betrug für Männer 50 Pfennig, Frauen und Jugend 25 Pfennig und Kinder zahlten 10 Pfennig. Die Mitgliederzahl stieg bis zum Jahresende auf 122 an.
Vor allem das Fußballspiel begeisterte die Jugendlichen und Kriegsheimkehrer. Emil Hanneforth und Albert Steinker meldeten gleich nach der Gründung eine Fußballmannschaft zu den Meister schaftsspielen an. Schon 1948 stieg die 1. Seniorenmannschaft zur 1. Kreisklasse auf.
Schnell war im Gründungseifer unter der Leitung von Herbert Arning eine Frauenhandball-Mannschaft zusammengestellt, die bereits 1946 an Serienspielen teilnahm. Werner Rüper organisierte die Sommerspiele Leichtathletik, Faustball, Korbball und Handball auf dem Gemeindesportplatz. Mit dem begeisterten Tischtennisspielern Siegmund Traballa, Reinhard Temming und Manfred Heitmann erhielt der VfL 1949 eine weitere beliebte Sportart. Als sich 1949 zwei Jugendhandball-Mannschaften an Serienspielen beteiligten, war der Sportplatz am Trüggelbach belastet. In einer Lehmkuhle an der Ziegelei wurde in Eigeninitiative für die Jugend ein Spielfeld errichtet. Neben den sportlichen Interessen erhielt eine Laienspielgruppe viel Beifall. Beim Schwimmen und Baden im Freibad am Trüggelbach fanden alle Mitglieder Spaß, Geselligkeit und Erholung. 5 Jahre nach der Gründung, Ende 1950, zählte der Verein 248 Mitglieder.